Gaby Mudrow
Was ist Spiritualität?
Was ist Spiritualität?
Spiritualität bedeutet, sich geistig auf einer höheren Bewusstseinsebene zu befinden und Dinge anders zu betrachten als von der menschlichen Seite. Diese göttliche Ebene als das Wesentliche ist eine höhere Wirklichkeit, die mit dem Verstand nicht erklärbar ist, weil wir sie mit unseren Sinnen nicht erfassen können.
Auch universelle Einheit genannt, verkörpert sie als Gegenpol zu unserer dualen bzw. materiellen Welt das Göttliche, die allumfassende Liebe, das Licht. Licht als sichtbar gewordene Energie entspricht den Naturgesetzen und ist sichtbarer Ausdruck der höheren Ordnung im Universum. Dieses göttliche Bewusstsein kann auf Seelenebene entfaltet werden und macht es möglich, den göttlichen Plan zu verstehen. Dazu im Folgenden mehr.
Was ist das göttliche Bewusstsein?
Dieses höhere Bewusstsein (ved. Brahman), oder auch göttliches Prinzip genannt, ist nichts anderes als Gott selbst, unser Schöpfer. Gott ist keine personifizierte Gestalt, er lebt als ewiger Geist in unser aller Bewusstsein. Die Seele jedoch ist unsterblich und ewig. Sie sucht sich für ihre Weiterentwicklung nach dem Tod einen neuen Körper (Wiedergeburt). Gott ist das Höchste, das Absolute. Gott ist absolute Wahrheit. Im Hinduismus wird dieses Prinzip Sat Chid Ananda genannt, übersetzt das Sein, das absolute Bewusstsein (Wissen), die immerwährende Glückseligkeit/Freude.
Sat Chid Ananda ist die wahre Natur, in der wir uns widerspiegeln. Das Sein beschreibt unsere Existenz (Sat). Weil wir denken, wissen wir, dass wir sind. Aber, das, was wir über unsere Sinne wahrnehmen, kann eine Sinnestäuschung sein. Mein Sein kann mir niemand wegnehmen, alles andere um mich herum, z. B. der Körper, aber verändert sich. Ich als Bewusstsein bin immer gleich, grenzenlos und ewig. Bewusstsein (Chid) bedeutet, mir ist bewusst/ich weiß, dass ich bin/existiere. Da das Universum die Manifestation von Bewusstsein ist, also alles Wissen überall ist, weiß ich auch theoretisch alles, was in diesem Universum ist.
Sat Chid Ananda stellt die Frage: Wer bin ich? Mit unserem Verstand können wir Menschen diese Frage nur beantworten, in dem wir sagen, was wir nicht sind. Unsere Körpergröße z. B. ist relativ. Alles, was ich beobachten kann, bin ich nicht (Vedanta). So kann ich sagen, ich bin müde, aber ich bin nicht die Müdigkeit. Wenn ich losgelöst bin, mich also nicht mit meinem Körper bzw. meiner Seele identifiziere, bin ich die reine Freude (Ananda). Wo Freude ist, da ist auch Liebe. Wenn ich ganz nah bei mir, kann ich die Liebe zu allem spüren. Aus der Freude entsteht das Glücklichsein. Weil wir auf der Welt sind, um glücklich zu sein, ist dies unser aller Geburtsrecht.
Woher kommt Spiritualität?
Spiritualität hat ihre Wurzeln im Hinduismus (5. - 2. Jahrhundert v. Christi). Diese zentrale Schrift heißt Bhagavad Gita und ist eine Zusammenführung mehrerer verschiedener Denkschulen des damaligen Indien u.a. auf Grundlage der älteren Veden (Veda, ind. Heilige Lehre = Wissen), aus denen einst das Ayurveda (traditionelle indische Heilkunst) und daraus wiederum der Yoga (Weg der Selbsterkenntnis/Suche nach der Seele) hervorgegangen ist.
Die in der Bhagavad Gita dargestellten Offenbarungen über die wahre Wirklichkeit beschreiben den Weg des Herzens, einem Leben in der Einheit, Vollkommenheit, dem Leben mit Gott. Dieser "Gesang Gottes", geschrieben in der altindischen Sprache Sanskrit, bildet das Kernstück für die indische Spiritualität. Die Tradition dieser heiligen Gesänge (Mantra) ist Bestandteil der Sammlung des UNESCO-Welterbes.
Dieses höhere Bewusstsein ist die göttliche Intelligenz in uns selbst und hat seinen Gegenpol im Ego mit seinem begrenzten Verstand. Alles, was wir denken, sprechen und fühlen, hält der Verstand für wahr. Er meint, immer alles besser zu wissen.
Was gilt es auf dem spirituellen Weg zu überwinden?
Zum göttlichen Bewusstsein, in die Liebe, gelangt man, indem man die materielle Welt, auch Dualität genannt, mit ihrem begrenzten Denken, ihrem Vergleichen mit anderen und ihrer Ich-Bezogenheit (Ego) überwindet.
Auf diesem Weg in die universelle Einheit gilt es auch zu erkennen, dass
die von unseren Sinnen vorgetäuschte Realität eine Illusion (Maya) ist.
man nur im Hier & Jetzt glücklich sein kann.
uns nur Akzeptanz und Toleranz statt Bewertungen und Verurteilungen weiterbringen.
Oberflächlichkeit langweilig ist.
unsere Opferhaltung nur den Täter in seiner Schuld festhält.
Gelassenheit gesünder ist als Hast und Eile.
man auch unvollkommen vollkommen in Ordnung ist - so natürlich, wie die Natur.
ein gesundes Ego besser ist als Überheblichkeit.
die Identifikation mit schmerzhaften Emotionen, wie Angst, Wut, Minderwertigkeit, Bedürftigkeit, Gier und Selbstmitleid, sprich Leiden, ein Ende hat.
jeder mit seiner geistigen Schöpferkraft ein Genie ist.
Mitgefühl "gesünder" als Mitleid ist.
es dem Universum deine Handlung gleichgeltend ist, nur wir Menschen beurteilen eine Sache mit "gut" oder "schlecht".
es nur "das Gute" gibt, die Liebe, das JA. JA bedeutet annehmen, was ist. Etwas ist weder gut noch schlecht. "Es ist, wie es ist", sagt die Liebe. Liebe ist. Liebe bewertet nicht, sie kennt kein egoistisches Verhalten wie der Mensch. Liebe ist wie ein Magnet. Wir können nur das anziehen, was bereits in uns ist.
"das Böse" eine Erfindung der Menschheit (Kirche) ist.
Wohlwollen angebrachter als Ablehnung ist.
es sich leichter lebt, wenn man seine Aufmerksamkeit auf "das Gute" lenkt
Erst eine Position als mitfühlender Beobachter ermöglicht es uns, die Ego-Perspektive, die uns unser Verstand in Form von schmerzhaften Gedanken schickt, zu verlassen, d.h., negative Gefühle zwar wahrzunehmen, sich aber nicht mehr mit ihnen zu identifizieren. Dieses liebevolle Wahrnehmen, dieses Mitgefühl uns selbst gegenüber, ermöglicht es uns, Abstand zu unseren negativen Zuständen zu halten, und uns aus unserem Selbstmitleid zu befreien. Die Position des inneren Beobachters schenkt uns den inneren Frieden, nach dem wir uns so lange gesehnt haben.
Was ist der Sinn des Lebens?
Selbstfindung ist der Zweck der Seele, nur das Ego braucht einen logischen Sinn.
Um uns weiterzuentwickeln, also unsere Seele zu entfalten, macht es "Sinn", bestimmte Erfahrungen zu machen (Seelenplan). Damit wir als Seele wissen, dass wir Licht sind, müssen wir zuerst in den Schatten gehen, d. h., wir müssen zuerst schlechte Erfahrungen machen, bevor wir gute machen und erleuchtet werden. Denn, Licht und Schatten sind untrennbar. So hat jede negative Situation (Schatten/Yin) auch etwas Gutes (Licht/Yang) an sich und umgekehrt.
Aus den schlechten Erfahrungen können wir lernen und innerlich wachsen. Aus ihnen können wir auch neue Kraft schöpfen, um etwas in dieser Welt zu bewirken (Mission). Auch unsere Lebensaufgabe macht einen gewissen Sinn, nämlich, dem gesamten Universum zu dienen. So ist es meine Berufung, dem Universum als spiritueller Coach zu dienen.
Was ist Erleuchtung?
Das Erreichen der Erleuchtung, des Einssein mit Gott, ist das höchste Ziel des Lebenssinns: er ist unsere Befreiung. Bewältigt wird dies durch einen tiefgreifenden Bewusstseinswandel. Das Einssein mit Gott in der Einheit weicht Schritt für Schritt dem Ego in der Dualität. Einssein mit Gott bedeutet ein Leben in Licht, in Liebe und Harmonie, in Wahrheit und Ewigkeit. Es bedeutet, einfach nur Sein, glücklich sein, in Frieden und Gelassenheit.
Der Zustand der Erleuchtung kann z. B. in einer Meditation oder beim Yoga erfahren werden. Auch eine plötzliche Erkenntnis (Eingebung) wird als Erleuchtung bezeichnet. Diese Göttlichkeit, auch Transzendenz genannt, geht über das Psychische und Physische hinaus und ist mit unserem Verstand nicht zu begreifen. Transzendenz ist die Intelligenz des Herzens. Nur mit dem Herzen gut sehen zu können, bedeutet, dass wir das Wesentliche mit unseren Augen nicht sehen, mit unserem Herzen aber erkennen können. Das, was wir sehen, ist nur unser Spiegel (Realität), die Antwort dessen, was wir über unsere Gedanken hinausgesendet haben. Das, was wir mit unserem Herzen erkennen, ist die höhere Wirklichkeit, das Wesentliche.
Was sind die Grundlagen der Spiritualität?
Bei meiner Arbeit spielen die universellen Gesetze, auch hermetische Gesetze genannt, eine entscheidende Rolle. Die nach Hermes Trismegistos, dem Götterboten, benannten Weisheiten bilden die Grundlage für ein erfülltes, harmonisches und erfolgreiches Leben. Sie sind die Basis für die esoterische Spiritualität.
Nach diesen geistigen Gesetzmäßigkeiten, die einer natürlichen Ordnung unterliegen, funktioniert das ganze Universum und so gelten diese, weil wir Teil dessen sind, auch für uns. Diese Gesetze beeinflussen uns körperlich, geistig und seelisch und wirken immer, ob wir sie verstehen, oder nicht. Missachten wir diese Gesetze, verletzen wir die universelle Ordnung und haben als Folge dessen früher oder später "Probleme". Doch Probleme sind nur "Chancen in Arbeitskleidung", die man geistig lösen kann. Zu den einzelnen universellen Gesetzen gehe ich in weiteren Blogbeiträgen genauer ein.
Auch das Wissen um die Chakren, stammt aus Indien.
Das Chakra-System
Das gesunde Menschsein wird im Hinduismus über ein Energie-System, dem Chakra-System, abgebildet.
Mit ihrem Sitz im feinstofflichen Ätherkörper werden die sich drehenden Energieräder, die Chakren (Sanskrit = Rad), durch verschiedenfarbige Lotusblüten mit einer unterschiedlichen Anzahl von Blättern (4 - 1.000) symbolisiert.
Über die einzelnen Blätter, den Nadis, saugen die trichterförmigen Blüten die kosmische Energie (Prana) nach innen in die Verkörperung (Materialisierung).
Über diese Energie und unsere Atmung versorgen die sieben Hauptchakren je nach Lage bestimmte Körperregionen bzw. entsprechende Organfunktionen des physischen Körpers. Dabei steht jedes Chakra für ein bestimmtes Lebensthema (s. Abb. oben), dessen Eroberung Voraussetzung für das Leben des nächsten Chakras ist, d.h., wenn du deine unteren Zentren (Urvertrauen, Kreativität) nicht entwickelt hast, kannst du deine oberen Zentren (Herzensgüte, Spiritualität) nicht leben. Die Nadis werden immer breiter und gehen in Meridianbahnen über.
Die Kundalini-Kraft
Zwischen den beiden wichtigsten Energiezentren, dem Wurzelzentrum (1. Chakra / Shakti, die Schöpferkraft) und dem Scheitelzentrum (7. Chakra / Shiva, das Bewusstsein als ewiger Beobachter) verläuft in der Mitte der Wirbelsäule die Sushumna, an die alle Energiezentren über ihre Blütenstiele angeschlossen sind und mit Lebenskraft versorgt werden.
Durch diesen Kanal steigt die sogenannte Kundalini-Kraft, auch Schlangenkraft genannt, empor. Reinigung und Bewusstseinsveränderung (Transformation von Körper und Psyche) werden möglich, die Bewusstwerdung der Gottheit im Menschsein, der Weg zur Erleuchtung, zur Verschmelzung mit dem Absoluten, mit Gott. In diesem Zustand sind alle Lotusblütenblätter, alle Chakren, weit geöffnet. Jedes Chakra braucht für sein Erblühen sieben Jahre (Siebener-Rhythmus). Begonnen beim Wurzelchakra, erhält das Neugeborene sein Urvertrauen durch die Mutter.